Viele, aber nicht alle. Natürlich gibt es nichts Neues unter der Sonne, sondern alle Fantasy und Science Fiction ist nur Neukombination und Verfremdung bekannter Elemente. Was passiert, wenn sie es nicht wären, dazu hat die Science Fiction einiges zu sagen, das Ergebnis wäre nämlich grundsätzlich unverstehbar.
Aber selbst bekannte Elemente lassen sich so kombinieren, daß sie keine Kopie oder Anlehnung sind, sondern Bisheriges in denkbaren Bahnen weiterspinnen.
Gyldraland: Wir haben eine pseudorömische Provinz. In Provinzen können Unruhen ausbrechen, Chaos herrschen, sie durch Krieg in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu muß ich keine bestimmte Provinz kopieren, das ist eine allgemeine Erfahrung. Zweitens ist es immer wieder vorgekommen, daß problematische Regionen dadurch unter Kontrolle gebracht werden sollten, daß man eine Gruppe halbwegs loyaler Militärs dorthin verpflanzt. Und drittens haben wir die Pseudogermanen im Norden, die sich dafür anbieten, weil das denen sogar irdisch mehrmals (du hast ja selbst mehrere Beispiele genannt) passiert ist. Und kombiniert man das Ganze, kommt Gyldraland raus.
Dazu muß man nicht sagen "oh, die Normandie ist spannend, wo könnten wir die denn hinsetzen?" Das Ergebnis obiger Überlegungen mag - nicht zuletzt aufgrund unserer ausgeprägten Fähigkeit zur Mustererkennung - in gewissen, vielleicht sogar zentralen Aspekten an die Normandie oder die Goten oder die Langobarden erinnern. Das heißt aber nicht automatisch, daß die Schlußfolgerung "also war X das Vorbild für Y" valide ist. Denn diese Schlußfolgerung impliziert, wie der Begriff "Vorbild", Ursache und Wirkung, während es auch einfach nur Parallelen sein können.