Das würde ich nicht so sehen - Hauswirtschaft enthält in der Probe nicht ohne Grund CH und Rahjageweihte werden explizit als Beispiel für Nutzer des Talents beschrieben. Ebensogut könnte man behaupten, einer Geminnten ein Schmuckstück anzufertigen würde unter Betören statt unter Feinmechanik fallen. IMO gibt es dafür den Regelmechanismus der Hilfstalente.
Ich richte mich da eigentlich nach der Beschreibung in WdS. In den organisatorischen Teil der Vorbereitung einer Festivität gehören demnach auch Einkäufe und die Delegierung diverser Tätigkeiten an andere Bedienstete, die unter einem stehen. Da ist ein CH in der Probe durchaus angebracht. Das hat aber noch lange nichts mit der Einschätzung zu tun, wie das Fest aufgestellt sein soll, um einen ganz bestimmten Eindruck zu erwecken. Ein derisches Beispiel: Du willst ein Fest abhalten, erwartest hohen horasischen Besuch und stellst dir auf einmal folgende Fragen: "Welche Weine gelten momentan als schick? Welche Mode trägt man am Horashof? Ist es degoutant, süße Pastetchen nach Hammelaufläufen zu reichen?" Dann würfelst du eben nicht auf Hauswirtschaft, sondern auf Etikette (die eben gestellten Fragen sind aus der Talentbeschreibung zu Etikette zitiert). Und genauso verhält es sich mit der Frage nach einem Fest, dass den leiblichen Lüsten schmeichelt. Da würfelt man entsprechend nicht auf Etikette sondern hier jetzt halt auf Betören.
Naja, es gibt "böse" und es gibt "lächerlich stark". Grad-1 (oder gar Grad-0) Flüche mit permanenter Wirkung fallen für mich eher in die letztere Kategorie - zumal mit Ausnahme von "Möge die Rache in dir wachsen" kein anderer Fluch permanente Nachwirkungen hat. Bedenkt man, wie leicht es ist, einen Fluch zu vergeben (3 Aktionen in Sichtweite sein), frage ich mich schon, was die Idee dahinter war. Das restliche Regelwerk achtet ja durchaus auf einen gewissen Anflug von Balancing, wenn zum Beispiel die SFs der Schwertmeister mit entsprechend astronomischen Eigenschaftsvoraussetzungen versehen werden.
Die quasi-permanenten Flüche wurden jetzt entsprechend etwas entschärft. Allgemein ist aber zu sagen, dass Flüche schon gewollt so weh tun sollen. Ich denke, ein Problem bei der Sache für die Spieler ist, dass man bei derischen Geweihten vermutlich doch schon ein Stück weit freier agieren kann. Tharunische Azarai sind stets an einen besonders strickten Verhaltenskodex gebunden, der in dieser Schärfe nur in wenigen derischen Kulten vorkommt. Dazu passend erhält kein Azarai-SC bei Generierung einen Moralkodex unter 12. Wie der Kasten auf Seite 193 bereits andeutet, kann, oder genauer darf ein Azarai Flüche nicht einfach so mal eben raushauen, schon gar nicht im Übermaß. Genaue Regeln gibt es dafür nicht, da dies von Region zu Region im Detail anders gehandhabt werden kann - ebenso von Gottheit zu Gottheit. Ein Arkan'Zin-Azarei wird sich beispielsweise bei bestimmten Dingen wohl eher einmischen, aber wenn er dabei verfehlt urteilt, wird er sich mehr als Azarai anderer Götter gezwungen sehen, hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Oh, und noch ein Detail, weil ich nicht weiß, ob du das überlesen hast oder nicht: Einen Fluch aufstufen (beispielsweise auf PP) geht grundsätzlich nicht.