Autor Thema: Zeigt her Eure Abenteuer  (Gelesen 16151 mal)

Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #30 am: 10. Februar 2015, 07:46:40 »
Deine Abenteuerberichte sind sehr kurzweilig zu lesen :). Vielen Dank dafür.
Schreibst Du sie eigentlich hinterher aus dem Gedächtnis? Oder machst Du Dir während des Abenteuers Notizen?

Zitat
Renno Veltere – Ein sehr freundlicher Gastwirt aus Seestadt. Er ist ein alter Freund von Niping
Bofri – Der Sohn von Bofur, welcher ein Mitglied der Gesellschaft um Thorin Eichenschild war
Zitat
Spielerzuwachs habe ich nicht bekommen. Renno und Bofri sind NSCs ;) Wulferd, Flori und Niping sind Spieler.

Wieso hast Du die beiden in die Gruppe genommen? Fandst Du die Gruppe zu 'schwach'?

Zitat
Das ist ja eher eine Armee als eine Gruppe ;)

Ja, vielleicht wird es mal nötig ;). Immerhin haben sie Thain dabei, einen Veteranen der Schlacht der Fünf Heere.

Zitat
Bei euch spielt also auch niemand einen Elben? Bei uns hat es ein Spieler versucht, es dann aber gelassen, da ihm das Spiel zu....anstrengend war :D 

In unseren 'alten' Gruppe hatten wir zwei Elben. Die beiden Spieler haben ihre Rollen auch gut gespielt. Waldelben sind ja auch im Vergleich mit Sinda und Noldo eher bodenständig, und, in meinen Augen, leichter zu spielen.

EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #31 am: 10. Februar 2015, 08:06:47 »
Renno und Bofri habe ich aus stimmungstechnischen und spieltechnischen Gründen in die Gruppe "gepflanzt". Das mache ich eigentlich in jedem Rollenspiel. Meistens sind NSCs dabei, weil ich über sie Konflikte schüren kann, Konflikte abschwächen kann, sie haben Ideen, ich lerne über die NSCs das Spielgefühl auf der anderen Seite des Tischs kennen, ich kann über sie die Gruppe eben ein wenig beeinflussen und der wichtigste Grund: Ich liebe es NSCs zu spielen. Ich springe blitzartig zwischen den Charakteren hin und her. Meine Spieler amüsieren sich immer wieder darüber, wenn ich in einem Selbstdialog stecke und sich zwei NSCs unterhalten. In diesem Falle dann eben Renno und Bofri. :) Außerdem verleihen sie der Gruppe einen gewissen Tiefgang. Meine Spieler brauche ich eigentlich auch nicht mehr "lenken", das machen sie schon ganz allein. Aber ich weiß, dass sie mein Charakterspiel mit den NSCs mögen. Warum sollte ich es ihnen dann vorenthalten?! :D

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Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #32 am: 18. Februar 2015, 07:16:09 »
Spielzeit: 2946 Drittes Zeitalter (DZ), fünf Jahre nach der Befreiung des Einsamen Berges, der Zerstörung von Seestadt durch den Drachen Smaug und der Schlacht der Fünf Heere.
Ort: die Region östlich der Nebelberge genannt 'Wilderland'. Sie umfasst den großen Fluss 'Anduin', den 'Düsterwald', die Städte 'Thal' und 'Esgaroth' und die Zwergenreiche 'Einsamer Berg' und 'Eisenberge'. Das 'Graue Gebirge' ist die nördliche Grenze dieser Region.
Nach der Schlacht der Fünf Heere und der Vertreibung des Nekromanten aus Dol Guldur ist das Wilderland im Aufbruch. Der Handel blüht auf, die Beziehungen zu anderen Ländern im Osten und Süden werden wieder aufgenommen. Der Düsterwald ist nicht mehr die feste Grenze zwischen den Menschen des  Anduintals und der Menschen vom Langen See. Doch ist das Böse wirklich besiegt? Die meisten Menschen, Elben und Zwerge wollen nicht wirklich daran glauben, denn die erschreckenden Geschichten von Händlern, Abenteurern und Glückssuchern erzählen von riesigen Spinnen, Orks und anderen bösen Wesen.

Die Gefährten, die sich in einem Boot auf der Fahrt von Seestadt ans Nordufer in Richtung Thal kennengelernt haben:

Arina, eine Waldmenschin, Seelengefährtin von Grimhild
Foscu, ein Hobbit aus dem Auenland
Paladin Guthleib, ein Hobbit, der aus dem Östlichen Gasthaus kam
Thoin, ein Zwerg vom Einsamen Berg, ein Veteran und Hauptmann der Schlacht der Fünf Heere
Onar, ein Zwerg, der ebenfalls den Einsamen Berg sein Zuhause nennt
Grimhild, eine Beorningerin vom Hofe Beorns, Seelengefährtin von Arina
Evorik, ein stolzer Bardinger und Krieger
Ralof, ein Beorninger

Während ihres ersten gemeinsamen Abenteuers (Blutige Wasser, 2946 DZ Spätsommer, Frühherbst) retteten sie die Besitzerin und die Bediensteten des Wirtshauses 'Drachenkopf', gelegen nahe dem Bootsanleger am nördlichen Ufer des Langen Sees, aus den Händen von Orks, die sie entführt hatten.
Im Anschluss machte die Gruppe den restaurierten 'Drachenkopf' zu ihrer gemeinsamen ersten Zuflucht. Wochen der Ruhe, der Entspannung und des gegenseitigen Kennenlernens folgten.

Zurück in Esgaroth trafen sie auf einen weiteren Gefährten für zukünftige Abenteuer:

Fiddiwaht, einen lebens- und abenteuerlustigen Hobbit

Gemeinsam starteten sie in ihr nächstes Abenteuer (Die Glocke im Sumpf, 2946 DZ Oktober).
Der Botschafter der Zwerge in Seestadt, Gloin – Gefährte Thorin Eichenschilds bei der Rückeroberung des Einsamen Berges-, beauftragte die Gefährten nach den vermissten Balin und Oin zu suchen, die als Boten auf dem Weg zum Fürsten der Adler waren.
Auf ihrem Weg durch die Langen Sümpfe zur Alten Waldstraße gerieten die Freunde in einen Hinterhalt. Während sie mit einer Moorhexe kämpften, werden sie von Waldorks angegriffen. Ihnen eilen zur Hilfe:

Malaric, ein Waldmensch
Eleu, eine Waldmenschin

Später gelang es den Gefährten Balin und Oin aus den Händen von Sumpflingen zu befreien und in die Seestadt zurückzubringen.
Danach verbrachten sie wieder einige Zeit im 'Drachenkopf', wo sie der alte Händler Baldor ansprach, um die Gefährten als Begleitschutz für seinen kleinen Handelszug über den Elbenpfad durch den Düsterwald anzuheuern (Weiche niemals vom Weg ab, 2947 DZ, Frühjahr). Sein zehnjähriger Sohn Belgo würde sie auf der Reise begleiten.
Arina, Grimhild, Thoin, Onar, Paladin, Foscu und Ralof beschlossen den Auftrag anzunehmen.
Die erste Etappe des Wegs war schnell und leicht zurückgelegt. Auf dem Waldlandfluss wurden sie von den Elben bis zu Thranduils Hallen gebracht. Dort verbrachten sie zwei Tage in den Kellern. Dann brachten sie Waldelben auf den Elbenpfad. Von nun an waren sie auf sich allein gestellt. Eine Reise von mehreren Wochen lag vor ihnen.
Als sie das erste Mal in Ruhe und ohne Angst auf einer alten Elbenlichtung rasten konnten, schreckte Baldor des Nachts aus Albträumen auf. Das Wasser des nahen Baches sollte sein erhitztes Gemüt abkühlen. Stattdessen verlor er den Verstand und floh von der Lichtung tiefer in den Düsterwald. Dort fingen ihn die großen Spinnen des Düsterwaldes. Sie brachten ihn in eine alte Festungsruine, die sie zu ihrem Unterschlupf gemacht hatten.
Die Gefährten folgten seiner Spur, während Belgo auf der Lichtung bei den Ponys zurückblieb. Nach einem harten Kampf konnten sie den Händler aus den Netzen der Spinnen befreien.
Doch Baldor sollte nicht mehr der selbe sein. Sein Geist blieb zu großen Teilen in der Vergangenheit, beim Untergang von Esgaroth durch das Feuer des Drachen Smaug...

Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #33 am: 18. Februar 2015, 07:21:07 »
Da mir die zweite Hälfte, insbesondere der Schluss (Seemonster in einem Brunnen), von 'Weiche nicht vom Weg ab' nicht sonderlich gefällt, haben wir eine andere Variante gespielt, die für die Zukunft auch ein bißchen Politik mit ins Spiel bringt:

...nach dem die Gefährten den Händler Baldor aus einer von Spinnen bewohnten Festung mitten im Düsterwald befreit haben, sollte die Reise auf dem Elbenpfad gestern weitergehen. Doch über Nacht war der Hobbit Foscu verschwunden. Lediglich eine kleine Blutspur führte in den Düsterwald.
Ralof, Grimhild, Paladin Guthleib, Onar, Thoin und Arina versuchten der Spur zu folgen, während Baldor und sein Sohn Belgo die Ponys zurück auf den Elbenpfad führten und ihren Weg nach Westen fortsetzten. Später hoffte man sich wieder zu begegnen.
Leider mussten die Freunde die Suche nach ihrem Gefährten erfolglos aufgeben. Aufmerksam kamen sie weiter ihrer Aufgabe nach den Händler auf seiner Reise zu beschützen.
Ein paar Tage bevor sie auf das Waldtor treffen würden, fanden sie in einem uralten Baum eine Behausung, die durchwühlt war. Der Bewohner, wahrscheinlich ein Waldmensch, wie die Schnitzereien an den Wänden nahelegten, war offensichtlich niedergeschlagen (Blutspur) und verschleppt worden (Schleifspur).
Rasch setzten sie ihren Weg fort. Unterwegs teilten sie ihr Wissen und kamen zu dem Schluss, das sowohl Foscu wie auf der Waldmensch von Wilden Menschen entführt worden waren. Wahrscheinlich wollten man sie als Sklaven verkaufen.
Ein paar Stunden vor dem Ende ihrer Reise stießen die Gefährten auf einen Sklavenmarkt am nordwestlichen Rand des Elbenwaldes. Viglundinger versuchten mit den Wilden Menschen ins Geschäft zu kommen.
Während die Beorningerin Grimhild mit ihrer Seelengefährtin Arina, einer Waldmenschin, Baldor und Belgo ins Östliche Gasthaus brachten, erkundete der Halbling Paladin vorsichtig den Sklavenmarkt. Er fand heraus, das die Wilden Menschen vier Personen, den Hobbitgefährten, einen alten Waldmenschen, einen jungen Beorninger und einen weiteren Waldmenschen zum Verkauf anboten. Es dauerte die ganze Nacht bis man sich am Morgen endlich einig wurde.
Unterdessen waren Grimhild und Arina zu den Gefährten zurückgekehrt. Sie brachten die Beorningerin Radegund mit, die ihren 15jährigen Sohn suchte, der tatsächlich auch auf dem Sklavenmarkt verkauft werden sollte.
Ein Plan war schnell gefasst. Die Freunde würden warten bis die sechs Viglundinger mit den Sklaven in Richtung Heimat ziehen würden. Dann wollten sie sie in einen Hinterhalt locken und die Gefangenen befreien.
Gesagt, getan. Es wurde ein harter blutiger Kampf. Aber am Ende waren die Viglundinger tot, die Sklaven befreit.
Hoffentlich hatte sie niemand beobachtet. Man sagt, vor der Rache der Viglundinger ist niemand sicher...

EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #34 am: 24. Februar 2015, 09:33:39 »
Sehr netter Spielbericht.  :)

Momentan komme ich aus zeitlichen Gründen nicht zum Schreiben. Denke aber, ich werde den Bericht vom nächsten mit dem vom vorigen Mal zusammenfassen. Das Schreiben übernimmt ja leider niemand aus meiner Gruppe; dennoch aber sind sie immer am Bericht interessiert. :D

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #35 am: 25. Februar 2015, 07:27:07 »
Momentan komme ich aus zeitlichen Gründen nicht zum Schreiben. Denke aber, ich werde den Bericht vom nächsten mit dem vom vorigen Mal zusammenfassen. Das Schreiben übernimmt ja leider niemand aus meiner Gruppe; dennoch aber sind sie immer am Bericht interessiert. :D

Da freue ich mich schon auf Deinen Bericht :).
Das Problem kenne ich: keiner will schreiben, aber jeder lesen.
Es hat auch nicht geholfen, das ich angeboten habe, keinen 'objektiven' Bericht zu schreiben, sondern rein aus der Sicht des Spieler SC's. Es wollte trotzdem niemand ;).
Leider fehlte mir dann auch lange die Zeit für solche Berichte. Aber jetzt juckt es mich wieder in den Fingern. :).

EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #36 am: 25. Februar 2015, 18:48:03 »
So, jetzt habe ich mal den groben Verlauf der letzten Sitzung heraufbeschworen :D Der Bericht ist dieses Mal nicht so detailliert wie sonst. Schuld ist schlichtweg der Mangel an Zeit. Hoffe er weiß trotzdem zu gefallen. :)

Ein stiller Ort im Gundabadtal und Neue Freunde

Charaktere

Niping – Ein Zwerg aus den Blauen Bergen (Tims Charakter)

Wulferd – Ein Waldmensch aus der Nähe von Waldhall (Ninus Charakter)

Flori Rohbeere – Ein Hobbit-Gourmet aus Bree (Kathrins Charakter)

Renno Veltere – Ein sehr freundlicher Gastwirt aus Seestadt. Er ist ein alter Freund von Niping

Bofri – Der Sohn von Bofur, ein Mitglied der Gesellschaft um Thorin Eichenschild

Skari Dregora – eine junge Nordländerin (16) aus dem Gundabadtal

Rubi Dregora – die jüngere Schwester (13) von Skari

Borg Dregora – Skaris, Luras und Rubis Großvater (61)

Lura Dregora – die jüngste (7) der drei Schwestern

Unemara Dregora – die Frau von Borg und Großmutter (57) der Schwestern



Die Flucht
Tage später, genauer gesagt drei Tage später, folgten Wulferd und Bofri den Fußspuren, die Flori am Rande eines Flusses am Morgen entdeckt hatte. Sie führten immer wieder zu ihrer Höhle. Eine erhöhte Wachsamkeit machte sich in der Höhle breit. Glücklicherweise waren die Fußspuren von Menschen, wie Wulferd es bemerkte. Beobachtet fühlten sie sich zwar nicht, doch waren sich alle einig, dass sie ihr rustikales Domizil bald verlassen wollten. Niemanden gefiel es, eventuell beobachtet oder gar ausgekundschaftet zu werden. Sie verdoppelten ihre Nachtwache. So machten sich Renno und Niping für die erste Schicht bereit. Außer dem jetzt einsetzenden Regen fiel ihnen nichts auf. Es war ruhig. Niping machte Figuren aus Rauch und Renno bewertete sie. Auch das Schnitzwerk von Niping war Thema des Abends. Nach der harten Kritik Rennos, beschloss Niping, sein Schnitzwerk, mit sehr viel Phantasie war ein Pferd herauszusehen, zu entsorgen. Als Renno immer wieder die Augen zufielen, bekniete ihn Niping doch endlich schlafen zu gehen. Nach langem Betteln und Flehen legte sich Renno also schlafen.
Niping war also allein als Wache. Das machte ihm aber auch nichts aus. Erst als er, mitten in der Nacht, Stimmen zu hören schien, brach in ihm eine leichte Unruhe aus. Am Horizont zeichneten sich zwei Gestalten ab. Als Niping die Größe der Silhouetten mit den daneben befindlichen Bäumen verglich, verschluckte er sich fast an seiner Pfeife. Die Stimmen wurden lauter. Nun verstand Niping einige Wortfetzen. "Da sin welche in unser Höle", grölte einer der beiden Gestalten und zeigte mit seinem Arm in Nipings Richtung. "Alarm", flüsterte der Zwerg, als spräche er zu sich selbst. Dann wiederholte das Wort. Aber dieses Mal sehr viel lauter. "ALARM!", brüllte er und rannte in die Höhle. "Steintrolle!" Renno schreckte sofort hoch, Flori kam hektisch aus seinem Zelt, die Pferde und Ponys scheuten und Bofri hatte Mühe sie zu beruhigen und Wulferd packte schnell die nötigsten Dinge zusammen. Die Trolle näherten sich schnell ihrer Höhle. Die Gefährten traten die Flucht an. Allen voran die Pferde, Ponys und der Hund "Rotte". Der Regen und der dadurch resultierende matschige Boden erschwerte ihnen das Vorankommen erheblich. Einer der Trolle verfolgte die Gruppe. Seine Behäbigkeit glich er mit unermüdlicher Willenskraft wieder aus. Nach einer halben Ewigkeit, fast zehn Minuten, holte er die Gefährten ein. Voller Panik drehten sich Bofri und Renno um. Wulferd blieb auch stehen und staunte. Niping konnte dem Tempo nicht mehr standhalten und wurde zunehmend langsamer. Der Troll freute sich bereits über sein leichtes Opfer. Allerdings hatte er seine Rechnung ohne den Hobbit gemacht, der sich nun mit gezogenem Schwert schützend zwischen ihn und Niping stellte. Auch Wulferd zog nun entschlossen seinen Bogen und machte sich kampfbereit. Renno und Bofri bewunderten den Mut den Flori aufbrachte. Doch zum Kampf kam es glücklicherweise nicht. Flori verwirrte den Troll durch sein Hin- und Hergehusche so dermaßen, dass dieser von Niping abließ, und der Zwerg seine Flucht wieder aufnehmen konnte. Der Troll, völlig verärgert, suchte den Hobbit. Der hatte sich allerdings längst wieder der flüchtenden Gruppe angeschlossen. Als der Troll wieder an Nähe gewann, lotste eine fremde Gestalt die Gefährten zu sich. Lauthals schrie diese Person den Flüchtenden zu. Diese Person, ein junges Mädchen, kannte offenbar die Umgebung sehr genau. Sie trieb Bofri und Renno an, die wiederum die Pferde und Ponys antrieben. Die Verfolgung setzte sich weiter fort. Es ging durch Büsche, über Hügel, durch Bäche und über weite Flächen. Der Troll ließ nicht locker. Erst als das Mädchen in einen recht tiefen Fluss sprang, und die anderen ihr folgten, schüttelten sie ihren Verfolger ab. Der Troll war weit weg und die Gerfährten körperlich völlig ausgelaugt, nass und müde. Das Mädchen stellte sich mit dem Namen Skari vor. Sie führte die Gruppe an einen sicheren Ort; ihrem zu Hause. Nach einer wahren Odyssee durch eine labyrinthartige Felslandschaft, erreichten sie am frühen Vormittag schließlich eine Art "Oase". Auf einer von riesigen Felsen umrandeten Lichtung stand ein Holzhaus. Ein großes Holzhaus. Skari erklärte ihnen, dass es ihr zu Hause sei und dass man sie als Gäste bestimmt freundlich empfangen würde. So geschah es, dass die Gefährten Skaris Großeltern Borg und Unemara kennenlernten. Auch mit Skaris jüngere Schwestern Rubi und Lura wurden sie bekannt gemacht.

Die Zuflucht
 Hier blieben die Gefährten vorerst. Sie wurden mehr als nur freundlich empfangen. Am Küchentisch wurden Geschichten erzählt und natürlich, weswegen die Gefährten überhaupt ins Gundabadtal gekommen waren; dem Mondenross. Ebenso kam zur Sprache, warum Skari mit ihren Geschwistern bei ihren Großeltern lebte. Vor über fünf Jahren war ihr Vater gemeinsam mit ein paar anderen Männern nach Thal gegangen um den dortigen Kampf gegen die Orks zu unterstützen. Er kam aber nicht wieder. Skaris Mutter war über die Unwissenheit um den Verbleib ihres Mannes so aufgewühlt, dass sie ihre Kinder kurzerhand in die Obhut ihrer Eltern legte um ihren Mann suchen zu gehen. Auch sie kam nicht wieder. Eine traurige Geschichte wie Bofri fand. Schnell aber lenkte man die Aufmerksamkeit auf andere Dinge.
Die Gefährten genossen das Bad, welches sich im Keller des Hauses befand. Bofri kümmerte sich rührend um die Tiere und war offenbar für die jüngste der Schwestern der beliebteste der Gefährten. Borg und Unemara hatten sich hier im Laufe der Jahre ein kleines Paradies mitten im Gundabadtal errichtet. Dieser Ort war selbst für Kenner der Gegend schwer zu finden, geschweige denn zu erreichen. Es gab einen kleinen Kanal, der das Haus stetig mit Frischwasser versorgte. Hühner und ein kleines Feld, auf dem man allerlei Gemüse anbaute. Das Haus selbst war in einem recht guten Zustand. Allerdings wollte Borg das Haus ausbauen und hatte auch schon dementsprechend das Material besorgt. Seine zunehmende Blindheit ließ den Ausbau aber nun nicht mehr zu. Die Gefährten verbrachten einige Tage in diesem Haus. Man freundete sich mit der Familie an und beschloss der Einladung zum Überwintern Folge zu leisten. Somit war Bofri vollends damit beschäftigt seine Fähigkeiten als Handwerker unter Beweis zu stellen. Er leitete die Arbeiten am und im Haus. Alle halfen mit. Nebenbei tauschte Renno Rezepte mit Unemara aus und Flori legte einen derart famosen Kräutergarten an, dass dieser Seinesgleichen suchte. Bofri spielte viel mit der kleinen Lura und Wulferd unternahm einige Ausflüge mit Skari. Die beiden kamen sich näher. Nach einigen Wochen waren alle zu einer großen Familie zusammengewachsen. Nachdem Wulferd Skaris Vertrauen gewonnen hatte, erklärte sie ihm, dass sie wüsste, wo sich das Mondenross aufhielte und sie ihnen gerne bei der Jagd behilflich sein würde.

Die Gefährtenphase
Hier verbrachten meine Spieler ihre erste richtige Gefährtenphase. Das Haus der Familie wurde zur "Zuflucht" und die Bewohner ihre "Gönner". In der Gefährtenphase bauten sie das Haus aus, so dass nun jeder einen eigenen Raum hat, den er bewohnt. Wulferd sammelte Kräuter und erweiterte sein Wissen um Gifte. Eines Tages wanderten alle zu der Trollhöhle, untersuchten diese gründlich und fanden einen grandiosen Schatz, versteckt unter einer schweren Steinplatte. Mit dem Gold und der Gegenstände erhandelten sie sich neues Material für das Haus. Flori und Niping genossen die Ruhe und die Abgeschiedenheit, während Renno sich mit seinen neuen Rezepten vergnügte. In Bofri loderte die riesige Flamme des Handwerks. Er optimierte den Wasserzulauf des Kanals, reparierte etliche Dinge am Haus und erweiterte seine Fähigkeiten als Handwerker. Der Hund "Rotte" verblödete zusehend. Hühner jagden ihn über die Lichtung und wenn er sein Spiegelbild im Wasser entdeckte, zog er sich mit eingezogenem Schwanz zurück.



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Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #37 am: 25. Februar 2015, 19:46:04 »
Der Bericht ist dieses Mal nicht so detailliert wie sonst. Hoffe er weiß trotzdem zu gefallen. :)

Der Bericht liest sich sehr gut. Ein schöner, wunderbarer Abschnitt Eures Abenteuers :). Wirklich gut gemacht Spielleiter :)

Zitat
Ebenso kam zur Sprache, warum Skari mit ihren Geschwistern bei ihren Großeltern lebte. Vor über fünf Jahren war ihr Vater gemeinsam mit ein paar anderen Männern nach Thal gegangen um den dortigen Kampf gegen die Orks zu unterstützen. Er kam aber nicht wieder. Skaris Mutter war über die Unwissenheit um den Verbleib ihres Mannes so aufgewühlt, dass sie ihre Kinder kurzerhand in die Obhut ihrer Eltern legte um ihren Mann suchen zu gehen. Auch sie kam nicht wieder.

Da hast Du ja gleich einen Aufhänger fürs nächste Abenteuer :) Absicht oder Zufall? Bin gespannt, ob Deine SC's irgendwann herausbekommen, was mit Skaris Eltern passiert ist.

Drubo

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #38 am: 25. Februar 2015, 20:53:01 »
Ja, das hört sich nach jeder Menge Spaß an. 
Schön geschrieben :D

EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #39 am: 25. Februar 2015, 21:12:15 »
@Torshavn
Ja, die Geschichte soll mit der Zeit Fahrt aufnehmen. Skari wird im Laufe der nächsten oder übernächsten Sitzung einen reisenden Händler treffen, der ihre Mutter gesehen haben will. Und zwar in der Gewalt von Viglunds Schergen; unweit östlich des Anduin. Ich hoffe dass Wulferd dann soweit mit Skari angebändelt hat, dass er ihr natürlich hilft ihre Mutter zu befreien. Und wenn Wulferd geht, werden ihn wohl auch Flori und Niping begleiten. :)

@Drubo
Danke für Deine netten Worte ;)

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #40 am: 26. Februar 2015, 06:34:45 »
Skari wird im Laufe der nächsten oder übernächsten Sitzung einen reisenden Händler treffen, der ihre Mutter gesehen haben will. Und zwar in der Gewalt von Viglunds Schergen; unweit östlich des Anduin. Ich hoffe dass Wulferd dann soweit mit Skari angebändelt hat, dass er ihr natürlich hilft ihre Mutter zu befreien. Und wenn Wulferd geht, werden ihn wohl auch Flori und Niping begleiten. :)

Da haben die Viglunder auch bei Dir Einzug gehalten. Ein interessantes Volk. Gerade auch im Interessenkonflikt mit den Beorningern. Da merkt man, wie groß die Bereichung von 'Im Herzen des Waldes' für die Düsterwald- Kampagne ist.

Ich glaube, keiner Deiner Spieler wird zögern, wenn es darum geht Skari zu helfen. Bin sehr gespannt, wie es weitergeht :)

Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #41 am: 10. März 2015, 07:37:28 »
Am Wochenende hat mein Brandulf sein erstes Abenteuer 'Blutige Wasser' erlebt:

Die Abenteuer von Brandulf Treibgut, Kaufmannssohn aus Seestadt,
von ihm selbst erzählt

Ich erinnere mich noch an mein erstes Abenteuer, damals an einem der ersten warmen Frühlingstagen des Jahres 2946 DZ, fünf Jahre nach dem Tod des Drachen, in meinem sechzehnten Lebensjahr.
Vater hatte mir aufgetragen Verwandten in Thal eine Einladung zum Geburtstag meiner Mutter zu bringen. Das hieß für mich ein paar Tage wegzukommen vom Handelskontor und den Rechenbüchern. Vater hatte sich in den Kopf gesetzt auch aus mir einen Kaufmann zu machen. Doch hatte ich keinerlei Talent für Zahlen, Maße und Gewichte.
An diesem Morgen war ich mit den ersten Sonnenstrahlen am Fährschiff. Ich kannte die beiden Schiffer vom Sehen. Dem größeren gab ich die Kupfermünzen für die Überfahrt und stieg ins Boot. Eine Händlerin stand bereits mit ihrem kleinen Sohn und einem bepackten Pony auf der Fähre. Ich nickte den beiden freundlich zu, bevor ich mich setzte.
Kurze Zeit später stieg eine Beorningerin zu, die es sich in der Bootsmitte bequem machte. Dann stieg noch ein Waldelbenpäärchen zu. Er betrachtete das Boot lange skeptisch, schien die Beschaffenheit, die Tauglichkeit zu prüfen. Endlich kam er zu dem Entschluss sich der menschlichen Arbeit anzuvertrauen.
Die beiden Fährmänner fuhren wie immer einen kleinen Umweg, um möglichst nah am toten Drachen und den Überresten der alten Seestadt vorbeizukommen. Aber niemand schien sich wirklich für die Sehenswürdigkeiten zu interessieren. Außer dem kleinen Jungen, der an der Reling hing und mit großen Augen in die Tiefe starrte.
Mein Blick schweifte über den See, folgte den Möwen, während das Boot auf das nördliche Ufer zuhielt. Wir würden am 'Drachenkopf' anlegen, ein gemütliches Gasthaus, das ich mit meinem Vater und Bruder schon einmal besucht hatte.
Irgendwann holte mich die Beorningerin aus meinen Gedanken. „Schau junger Mann, Rauch steigt auf.“ Sie zeigte auf das Gasthaus. Die Waldelben hatten längst gesehen, das etwas nicht stimmte. Es war alles ruhig, totenstill, menschenleer.
Die Händlerin hielt ihren Sohn ängstlich bei sich, der am liebsten sofort auf den Anlieger gesprungen wäre, als das Boot das Ufer erreichte.
Das Waldelbenpäärchen sprang leichtfüßig von Bord, die Bögen gezogen, noch bevor sie festen Boden unter den Füßen hatten. Auch die Beorningerin stieg rasch aus und untersuchte den Boden.
Als ich endlich auch auf dem Anleger stand, fiel mir Toka, die junge Dienstmagd im 'Drachenkopf' ein. Ich beschleunigte meine Schritte, zog das Schwert, um zu sehen, ob sie und die anderen noch lebten.
Die Elben blieben zurück, sicherten die Umgebung, suchten sie mit ihren scharfen Augen ab. „Jungchen, pass auf!“ rief mir die Waldelbin noch nach. Ich nickte wohl nur. Dann stand ich auch schon vor der halboffenen Tür. Brandgeruch kam mir entgegen. Ein Blick hinein zeigte mir die Verwüstung. Konnte das jemand überlebt haben?
Die Beorningerin rief mich. Rasch drehte ich mich um, mein Blick zum Ufer, auf den Anleger gerichtet. Mir schwindelte. Die Welt verschwand im Nebel. Ich sah krude, bösartige Gestalten, bewaffnet und brutal. 'Orks!' schoss es mir in den Kopf. Dann packten mich starke Hände, schüttelten mich. „Kleiner, alles klar?“ fragte mich die Beorningerin. Ich nickte stumm. Die Welt war wieder da.
„Die Elben haben einen Mann aus dem Wasser gezogen“ sprach sie weiter. „Schwer verletzt, aber er lebt. Sie können ihm mit ihrer Heilkunst nicht mehr helfen. Verstehst du etwas davon?“
Schnell lief ich zurück zum Ufer. „Lasst mich ihn anschauen!“ Ich drängte die Elben beiseite. „Sei achtsam Jungchen. Es ist kaum noch Leben im dem alten Mann.“ meinte die Waldelbin.
Ich zog meine Tasche über die Schulter, holte das Verbandszeug heraus. Dann tränkte ich aus meinem Wasserschlauch einen sauberen Lappen in Wasser, reinigte schnell seine zahlreichen Wunden – er musste sich heftig verteidigt haben- und verband ihn. Ein Schluck Heilwasser brachte für kurze Zeit seine Lebensgeister zurück.
„Er muss schnell nach Seestadt ins Heilerhaus gebracht werden, sonst stirbt er“ sagte ich zu den Fährleuten.
Der Waldelb hatte sich zu dem Mann gekniet. „Was ist passiert?“ Mit brüchiger Stimme antwortete er: „Orks haben uns überfallen... Sie haben alle entführt... Warge hatten sie dabei... Zwei große Orks führten sie an...“ Dann brach seine Stimme. Er fiel in die Bewusstlosigkeit zurück.
Während die Fährleute den Verwundeten auf das Boot brachten, untersuchte die Beorningerin die Spuren. „Zwölf Orks, fünf Warge“ erzählte sie uns. „Ein Großer ging mit einem Warg nach Süden. Die anderen zogen nach Nordwesten.“
„Lasst uns Orks jagen“ befahl die Waldelbin. „Kommst du mit Jungchen?“
„Ich bin nicht dein Jungchen“ protestierte ich. „Ich heiße Brandulf.“
Die Elbin nickte. „Mein Name ist Finduilas.“ Sie zeigte auf den Elb „Das ist Edrahil.“
„Ich heiße Grimhild“ schloss sich die Beorningerin an.
Dann nahmen wir die Verfolgung auf. Die Orks schienen den Düsterwald zu meiden und direkt auf das Graue Gebirge zuzuhalten. Sie hatten fast einen Tag Vorsprung. Hoffentlich holten wir sie rechtzeitig ein, um die Gefangenen zu retten...


EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #42 am: 10. März 2015, 08:20:27 »
Deinen wunderschönen Spielbericht breche ich jetzt mal mit meinem Erlebnis vom Samstagabend. Dieser Abend war nämlich die "Rollenspiel-Hölle" auf Erden. :D Ich habe lange hin- und herüberlegt ob ich diesen grandios schlechten Abend überhaupt hier darlegen möchte.... Schließlich aber habe ich mich doch dazu entschieden es zu tun. Schlechte Abende, wo mehrere negative Einflüsse zugegen sind, gibt es eben auch mal. Warum es gleich so schlimm sein musste, das weiß auch ich nicht. So schön und tiefgängig die Abende zuvor waren, so grausam war es dieses Mal.


Spielbericht vom 07. März 2015

Charaktere

Niping – Ein Zwerg aus den Blauen Bergen (Tims Charakter)

Wulferd – Ein Waldmensch aus der Nähe von Waldhall (Ninus Charakter)

Flori Rohbeere – Ein Hobbit-Gourmet aus Bree (Kathrins Charakter)

Skari Dregora – eine junge Nordländerin (16) aus dem Gundabadtal

Der Spielabend war aus meiner Sicht ein Reinfall und konnte nicht annähernd die Atmosphäre der vergangenen Spielsitzungen einfangen. Auch das Spielerische kam nicht über ein unterdurchschnittliches Niveau hinaus. Mehrere Faktoren sorgten für eine miese Stimmung am Spieltisch. Tim war krank und ständig auf Konfrontationskurs mit Ninu, der zuvor einen zehnstündigen Arbeitstag hinter sich hatte. Von Spielbeginn an war das Gähnen sein ständiger Begleiter. Einzig Kathrin versuchte in ihre Rolle zu kommen, was ihr auch recht gut gelang. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich wohl den Abend frühzeitig beendet.

Zum Spielverlauf werde ich nicht viel schreiben, da eigentlich nicht viel geschehen ist.
Die Charaktere (Niping, Flori, Wulferd und Skari) sind von ihrer "Zuflucht" ins Gundabadtal gegangen um einige Punkte abzugrasen, die sie auf einer alten Karte entdeckt hatten. Am Abend der ersten Nacht beobachteten sie vier schwer angeschlagene Orks, die sich ein kleines Lager eingerichtet hatten. Sie waren im Besitz einer großen Kiste, die zwei von den Orks bewachten. Da sich aber die Gruppe vehement weigerte sich die Kiste, natürlich durch einen Kampf, anzueignen, ließ ich die Orks kurzerhand weiterziehen. Wulferd bzw. Ninu wollte den Orks in den Rücken fallen, während sich Niping ständig (und Tim war fast schon militant dabei) auf seine schlechten Kampfkünste berief und den Kampf (immerhin hatte ich die "normalen" Orks schon drastisch abgeschwächt) mied. Somit entstand der erste Konflikt, getragen von Mittelerde in unser Wohnzimmer. Denn hier bekamen sich Tim und Ninu in die Haare. Ninu wollte die Orks nicht ziehen lassen; schon gar nicht mit dieser Kiste, die sie offenbar irgendwo gestohlen hatten. Flori war neugierig und hätte sich auch mit Gewalt Zugang zum Inhalt dieser Kiste verschafft. Ninu (und ich nenne jetzt die Namen der Spieler) gab nach und sie erstickten die Idee eines Überfalls im Keim. Somit war Tim der Gewinner und alle anderen schauten in die Röhre. Skari ließ ich absichtlich keine Stellung beziehen, da ich annehmen musste, dass diese Stellung sich ebenfalls im persönlichen Sinne festigen könnte. Also war sie diesen Abend mehr ein Statist als ein NSC. Schade.
Der nächste Streit ließ nicht lange auf sich warten. Ninu wollte die Spuren verwischen um den Orks keine Möglichkeit zu geben ihnen zu folgen, sollten sie auf die Idee kommen umzudrehen. Tim hielt diese Idee für Schwachsinn und der nächste Konflikt stand auf der Matte. Lange diskutierten sie darüber, wie gut Orks Spuren folgen könnten oder eben nicht. Also musste ich nochmal als Kindergartenleiter fungieren und nicht als Meister. Tim kam mir vor wie ein bockiges Kind. Als Ninu es auf sich beruhen lassen wollte, fing Tim immer wieder an und hackte weiter darauf herum, so dass ich dachte Ninu würde gleich ausrasten. Im letzen Moment bekam Tim aber noch die Kurve und entschuldigte sein Verhalten, was er mit seiner Grippeerkrankung begründete.
Meinen letzten Versuch eines Rollenspiels versuchte ich dann, in dem ich den Charakteren die Trolljäger Arlik und Rehan vorstellte. Auf diese beiden Brüder trafen sie in einer alten Ruinenstadt, die sie am Abend des nächsten Tages erreichten und untersuchten. Die Trolljäger stellten sich als sehr nette Genossen heraus. Gemeinsam lagerten die Charaktere am Feuer und erzählten sich Geschichten. Niping hingegen zog es vor, alleine zu bleiben und ein Buch zu lesen. Wieder keimte Unmut in mir auf. Er weigerte sich, sich am Feuer der Neuankömmlinge zu wärmen und blieb bockig weg. Selbst als Flori ihm Essen brachte und versuchte ihn zum Lager zu locken, kam nichts dabei herum. Die Trolljäger hingegen erzählten ihre Geschichten. Ihre Masche: Sie verfolgen Steintrolle während der Nacht und versuchen herauszufinden, wo sie ihren Hort haben; sofern sie überhaupt einen haben. Dann, wenn die Trolle weiterziehen, plündern die Trolljäger den Hort. Allerdings waren sie bisher nicht sonderlich erfolgreich. Von elf Trollen hatte lediglich einer einen Schatz versteckt, der sich allerdings als sehr wertvoll und üppig herausstellte. Mein letzter Versuch eines tiefgängigen Rollenspiels verlief sich allerdings auch im Sande. Mein Plan war, den Charakteren "kampfstarke" Begleiter an die Seite zu stellen und sie mit den Trolljägern auf Tour gehen zu lassen. Leider gelang mir das auch nicht. Zu gefährlich!  ::)
Kurz darauf beendete ich dann diesen aus meiner Sicht katastrophalen Rollenspiel-Abend.

Zukünftig werde ich auf müde und kranke Spieler verzichten und auch Kampfsequenzen werde ich in Fluchtsequenzen umschreiben müssen, wenn es so weitergeht. Und dabei spielt auch die enge Freundschaft untereinander keine Rolle. Ich persönlich verglich diese Sitzung mit meiner damaligen "Dienstagsrunde", wo Rollenspiel als reines DungeonCrawl verstanden wurde, alle nur den Werten auf ihren Charakterblättern Beachtung schenkten und wo auf ROLLENspiel so gut wie verzichtet wurde. Stimmung gleich Faktor 0!

Anfangs wollte ich gar nicht schreiben, aber ich dachte mir, warum soll immer nur das Positive hervorgehoben werden. Scheißrunden gibt es auch; so eine hatten wir eben heute. Zwar versuchte ich immer wieder Stimmung zu erzeugen, doch gelang es mir nur stellenweise. Der Agressionspool von Tim war noch lange nicht ausgeschöpft und Ninu hatte Probleme wach zu bleiben. Die ständigen Verbalattacken von Tim ließen ihn aber nicht einschlafen. Dieser hackte immer wieder auf längst vergangene Situationen herum. Als er merkte, dass sich mein Geduldsfaden kurz vor dem Reißen befand, ruderte er buchstäblich zurück, was er im Rollenspiel mit dem Verhalten von Niping unterstrich. Dieser zog sich ja, wie oben erwähnt, vom Geschehen zurück und schmollte. Einzig Flori bzw. Kathrin konnte mich überzeugen. Sie half mir dabei, die Stimmung zumindest ein wenig aufrecht zu erhalten. Ihren Hobbit hat sie wunderbar verkörpert. Als sie die Trolljäger kennenlernten, war Flori sehr neugierig und fragte den beiden Brüdern buchstäblich Löcher in den Bauch. :D Auch als Arlik das Essen zubereitete wurden ständig Fragen gestellt; absolut liebenswürdig. "Verzeihung bitte, sind das da Frühlingszwiebeln oder schlechte Tomaten?" oder "Dürfte ich wohl eine Anmerkung zu Euren Kochkünsten machen?"

Am nächsten Tag benotete ich das Spiel für mich selbst mit einer glatten 5.

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Torshavn

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #43 am: 11. März 2015, 07:03:54 »
Der Spielabend war aus meiner Sicht ein Reinfall und konnte nicht annähernd die Atmosphäre der vergangenen Spielsitzungen einfangen. Auch das Spielerische kam nicht über ein unterdurchschnittliches Niveau hinaus. Mehrere Faktoren sorgten für eine miese Stimmung am Spieltisch. Tim war krank und ständig auf Konfrontationskurs mit Ninu, der zuvor einen zehnstündigen Arbeitstag hinter sich hatte. Von Spielbeginn an war das Gähnen sein ständiger Begleiter. Einzig Kathrin versuchte in ihre Rolle zu kommen, was ihr auch recht gut gelang. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich wohl den Abend frühzeitig beendet.
Am nächsten Tag benotete ich das Spiel für mich selbst mit einer glatten 5.

Das tut mir ehrlich leid für dich EvE. Aber Du hast recht, solche Spielrunden kommen auch vor. Jedoch sind sie, bei mir zumindestens, sehr selten.
Gerade die großen Spielabende die uns z.B. den halben Samstag beschäftigen verlaufen nicht so. Auch wenn die Atmosphäre und das Rollenspielniveau natürlich schwankt. Unter der Woche muss man mit Müdigkeit immer rechnen. Ich habe dann irgendwann mal gesagt, kommt nur, wenn ihr Zeit und Lust habt. Das funktioniert ganz gut.
Bewunderswert, das Du den Abend überhaupt so lange durchgehalten hast. Ich hätte bestimmt früher abgebrochen. Hat sich eigentlich einer der beiden 'Querschiesser' bei dir entschuldigt?
Ich drücke Dir die Daumen, das es beim nächsten Mal wieder besser läuft :).

Zitat
Am Abend der ersten Nacht beobachteten sie vier schwer angeschlagene Orks, die sich ein kleines Lager eingerichtet hatten. Sie waren im Besitz einer großen Kiste, die zwei von den Orks bewachten.

Die Idee gefällt mir. :) Die Orks sind ja wie auf dem Präsentierteller. Ich würde ja gerne wissen, was in der Kiste ist? Magst Du es verraten? Oder brauchst du das Geheimnis noch für deine Runde?

Zitat
Meinen letzten Versuch eines Rollenspiels versuchte ich dann, in dem ich den Charakteren die Trolljäger Arlik und Rehan vorstellte. Auf diese beiden Brüder trafen sie in einer alten Ruinenstadt, die sie am Abend des nächsten Tages erreichten und untersuchten. Die Trolljäger stellten sich als sehr nette Genossen heraus. Gemeinsam lagerten die Charaktere am Feuer und erzählten sich Geschichten.

Die beiden Trolljäger gefallen mir :). Hast Du sie komplett auch mit Spielwerten ausgearbeitet? Vielleicht magst Du sie posten? Ich könnte sie als NSC's gut brauchen.

Zitat
auch Kampfsequenzen werde ich in Fluchtsequenzen umschreiben müssen, wenn es so weitergeht.

Na ja, beim nächsten Mal läuft es dann hoffentlich wieder besser. Aber den Zwerg hätte ich in den Kampf gezwungen mit den Orks. Immerhin sind sie irgendwie seine natürlichen (Erz)Feinde. Auch wenn Niping nicht so viel wert auf Kampf legt.

EvE

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Re: Zeigt her Eure Abenteuer
« Antwort #44 am: 11. März 2015, 09:31:36 »
Hallo Torshavn,

Vorerst einmal danke für Deine "Anteilnahme" :)
Ja, es wird definitiv wieder besser werden. Erstens geht es kaum mieser und zweitens ist es das erste Mal seit drei Jahren, dass das Spiel solch negative Züge annahm.

Zu Deinen Fragen:

In der von den Orks erbeuteten Kiste waren sehr wertvolle Felle, die eine Jägerin in ihrer Hütte gesammelt hatte, um sie später dann zu verkaufen. Verletzt waren die Orks, weil die Jägerin sich nicht kampflos ergeben wollte. Die Charaktere fanden später die Hütte, wie auch die aufgeschlitzte Leiche der Jägerin. Den eigentlichen Fund machte Wulferd und die anderen schickte er gleich wieder weiter um ihnen diesen grausigen Anblick zu ersparen.

Die beiden Trolljäger Alrik und Rehan habe ich noch nicht in Werte gefasst, da sie eher einen "erzählerischen" Part in der Geschichte einnehmen sollten. Wahrscheinlich würde ich kampfstarke Beorninger nehmen um sie mit guten Werten und guter Ausrüstung ausstatten.

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