RaDja zum Gruße,
ich bin der Autor der beiden Mashapuram-Artikel. Schön, dass es hier noch andere Freunde der flauschigen Feliden gibt. Du hast recht, wenn du den Eindruck gowonnen hast, in dem System könne es mitunter zu Unfairness und dem Recht des Stärkeren kommen. Das habe ich auch so gewollt, weil ich die moralische Ambivalenz herausarbeiten wollte, die sich ergibt, wenn eine raubtierhafte Kriegsgottheit die Rechtssprechung übernimmt. So etwas bietet auch Abenteueransätze, denn die Übel, die käufliche Priester angerichtet haben, können von euren Helden wieder gerade gerückt werden, eventuell sogar mit Hilfe eines zweiten rechtschaffenen Kamaluk-Priesters.
Dennoch denke ich, nicht, dass dieses System in Chaos versinken muss, weil die Willkür einzelner Machthaber Überhand nimmt. Immer wenn eine mächtige Partei einen Kamaluk-Priester als ihren Advokaten angagiert, hat die Gegenpartei ja die Möglchkeit, dasselbe zu tun. Es gibt genug Priester, die so ehrenhaft (oder so pleite) sind, dass sie solche unbequemen Aufträge annehmen. Danach geht alles seinen festen Gang: Der Konflikt zweier Kamaluk-Prister ist ja ein zentraler Bestandteil der Rechtsordnung in Makshapuram. Wenn die Entrechteten es nicht wagen, sich zu wehren, weil sie zu ängstlich und verzagt sind, ist es Kamaluk auch egal: Er ist kein Gott des Mitleids und verachtet Feiglinge und Duckmäuser ohnehin. Sie haben es verdient, Opfer zu werden.
Kurzum: Kamaluk-Priester können genausogut temperamentvolle Helden wie auch rücksichtslose, selbstgerechte Schurken sein. Die meisten werden aber wohl einfach versuchen, in ihren Taten ihr Gewissen und ihre Geldbörse gleichermaßen zufriedenzustellen.