Das Ding gilt als der Heilige Gral der Magie. Als das mächtigste magische Ding ganz Deres, das möglicherweise nicht mal von Drachen, Feen und Kobolden überboten werden kann (sondern eher gleich auf liegt).
Als etwas das so mächtig ist, das man keine Regeln dafür Angeben will! Einfach weil das Abenteuerleben in dem Moment beendet wäre...
Selbst in seinen Auftritten in ABs wird es von den Autoren künstlich über widrige Umstände klein gemacht, damit die Helden daneben nicht verblassen.
Und mal ganz ehrlich:
Wenn es mähre Hundert träger eines geöffneten Ea'Myrs im Imperium gäbe... Und auch schon immer gegeben hätte...
Dann säh das Imperium ganz anderes aus.
Denn es gäbe kaum jemanden, der einer solch geballten Macht etwas Entgegen zu setzten hätte.
Bereits ein einzelner Träger eines geöffneten Ea'myr kann Problem eine ganze Armen zumindest in die Flucht schlagen.
Was könnten da erst 64, 50 oder gar da erst eine "dreistellige Anzahl" Bewirken?
Eben, was könnten sie bewirken? Das kann keiner sagen!
Es gibt weder eine ernsthafte Liste von automatischen Vorteilen für das Ea‘Myr, noch eine Angabe von Sonderfertigkeiten, die man vorweisen kann oder muss ... es wird bisher schlicht narrativ festgelegt. Als Ergebnis ist es zu einem
Mythos geworden, der seine Träger auf die Stufe von Superman & Co stellt. ... und den Autoren einen Berg von erzählerischen Problemen in den Schoß wirft, den sie ohne offenes Auge nicht bewältigen können.
Historisch: Viele Archäer verfügten über ein geöffnetes drittes Auge. Und sie brauchten weit über 1.000 Jahre, um den damals eher barbarischen Kontinent Myranor zu unterwerfen – Jahre, nicht Wochen. Allein für die Kontrolle über die Allianz brauchten sie über 120 Jahre der Einigungskriege. Und als beste Waffe hat sich dabei nicht ihre Magie erwiesen, sondern die ganz profane Myriade (vgl. UdS 12-13). Sie waren – trotz ihrer Macht – nicht in der Lage, verschiedene Regionen wirklich zu kontrollieren. Also mit 1.000 Supermann-Typen hätte das nicht so lange gedauert. So extrem kann es also nicht gewesen sein. Oder die Träger haben sich an der Eroberung nicht beteiligt, dann steht die Frage im Raum, warum sie das nicht taten.
Als etwas das so mächtig ist, das man keine Regeln dafür Angeben will! Einfach weil das Abenteuerleben in dem Moment beendet wäre...
Also 1: Ein Ea‘Myr ist cool - keine Frage. Es stellt einen weit über einen SC, keine Frage. Aber ganz ehrlich, glaubt wirklich jemand, dass wenn ein Magus soweit kommt, dass er Horas oder gar Patriarch eines Hauses wird, er noch auf Abenteuer geht? Selbst einer der 7 Gezeichneten, sicherlich noch unter einem Funkenträger in seiner Macht, ist nicht mehr für das Abenteuerleben geeignet. Ja, selbst ein Held der Xarxaron-Kampagne oder gar der großen Wettfahrt mit dem ollen Foggwulf geht danach nicht mehr los und rettet die Tochter des armen Bauern Alrik. Die wollen größere Dinge erleben. Oder einfach nur noch ihre Ruhe und sich darüber freuen, es überlebt zu haben. Wofür braucht es dann noch Regeln? Ein SC, bei dem sich das Auge öffnet, erhält eine Einladung an den Sternenpfeiler, eine persönliche Audienz beim Thearchen
und den Ritterschlag zum NSC. Fertig. Herzlichen Glückwunsch zu einer herausragenden Leistung. Keine weiteren Regeln notwendig.

Sollte derzeit, 4785 IZ, ein Optimat das Wunder erleben, dass sich sein Auge öffnet ... wird er erst einmal ein paar Oktale bis Jahre brauchen, das wirklich zu verstehen ... und zu kontrollieren. Und in diesen Jahren ändert sich seine Weltsicht sehr wahrscheinlich in einer Art und Weise, die wir Muggle uns gar nicht vorstellen können.
Das begründet übrigens auch, warum es in den Hohen Häusern keine zentralistische Hierarchie gibt – nicht mal bei den Kouramnion. Wer soweit in der Magie vorangekommen ist, dass er in der Ea‘Myr-Sphäre angekommen ist, der mag als "Berater des Thearchen" gelten und evtl. auch agieren. Er wird ihn aber eher bei seinen arkanen Forschungen beraten und nicht dabei, wie man evtl. die Wasserversorgung in Hinterhassenich neu strukturieren könnte. Und genau das erklärt auch, warum das Imperium eben nicht mehr den Kontinent ernsthaft beherrscht. Die Optis, welche das Wunder erlebt haben, haben die Bodenhaftung an die reale Politik verloren. Es mag evtl. eine Handvoll Ausnahmen geben, z. B. den Hohen Dorokraten. Aber das sind Ausnahmen. Die anderen "Träger" sind eher vergeistigte Koryphäen. Und die paar Realpolitiker am Sternenpfeiler sind gerade einmal in der Lage, den Untergang zu verlangsamen.
Davon abgesehen gibt es noch ein weiteres Problem. Das Ea‘Myr ermöglicht Einblicke in die Magie, die anderen nicht gegeben sind. Okay, die sehen also was Neues, was sie vorher nicht gesehen haben. Das bedeutet noch nicht, dass sie alles verstehen, erkennen und nutzen können, was sie nun "sehen" können. Extrem viel Wissen ist im 16. Jh. IZ schlichtweg ausgelöscht worden. Der Großteil der Wissenden ist hinweggerafft worden, der Rest bestenfalls verschollen. Übrig blieben die – freundlich formuliert – weniger begabten Individuen. Und diese hatten kein offenes Auge. Man wird ihnen auch nicht erzählt haben, was man mit Auge alles sehen wird und wie das dann zu nutzen wäre. Das erzählte man denen, die über ein soeben geöffnetes Auge verfügten, also die nächste Stufe erlangt hatten, die es dann selber sehen, erleben und verstehen konnten – und die dann in der Drachenzeit mit ihren Lehrern ausradiert wurden. Das ist der große Nachteil der Mentor-Schüler-Methode. Ist der Lehrer tot, ist das Wissen weg. Und nach dem Tod der Mentoren kamen die %&%@!! Elfen und haben den Ban–Bashur geplündert und den Rest des Wissens mitgenommen.
Vereinfachendes Beispiel: Man gebe einem 12jährigen ein Buch über Quantenphysik und er hält das Wissen in den Händen, wie die Welt im Ursprung gestaltet ist. Ob ihm das wirklich viel hilft? Wenn er sich die nächsten Jahre damit beschäftigt, mag er ein großer Wissenschaftler werden ... aber auf dem Pausenhof wird er am nächsten Tag wohl nur ausgelacht, wenn er mit dem Buch angeben will.
Also 2: Auch die heutigen Funkenträger haben nicht das Wissen der Archäer, selbst dann nicht, wenn sie Onachos sind und Tote befragen können. Damit ist ihre Macht, trotz des coolen Werkzeuges, das sie fraglos über Ihresgleichen stellt, noch lange nicht so groß, wie die Macht der Profis (Archäer), die damit geboren wurden und es über Jahrtausende hinweg erforscht haben.