Hallo Freunde,
ich wende mich mit einer (für mich) kniffligen Frage an euch. Es geht um den Gesundheitswert oder genauer gesagt darum, wie dieser bei Schaden verringert wird.
Meine bisherige Interpretation sah bisher so aus, dass jede Schadensart - N oder T - sich auf ein und denselben Gesundheitspool/-Leiste auswirkt, so wie es im GRW auf S. 222 im Beispiel auch erklärt wird. Ein Charakter mit Gesundheit 4 erhält in einem Kampf 2T und 2N Schaden. Zuerst wird "T berücksichtigt, dann 2N. Also hat der Charakter 0 Gesundheit und sein Gesundheitszustand wird als erschöpft gewertet, da der Schaden, der ihn/sie auf 0 brachte N war.
Sollte ein Charakter durch N Schaden eine Gesundheit von -5 haben, so ist jeder weitere Schaden als T zu werten, was bedeuten würde, der nächste Schaden bringt die Gesundheit des Charakters auf -6 und dieser ist somit sofort tot.
Kurz: Es gibt eine einzige Schadensleite/Gesundheitspool zu berücksichtigen. Wir haben dadurch ein schnelles und mitunter schnell tödliches Kampfsystem. Der letzte verursachte Schaden bestimmt den Gesundheitszustand.
Nun habe ich kürzlich im Abenteuerband "Unter Hochdruck" im Abenteuer Ätherkalkulator gelesen und stieß dort auf eine andere Interpretation der Schadensermittlung. Dort wir ein NPC (Gesundheit 6) Opfer eines Attentates und erhält über die Kampfrunden verteilt Kontinuierlich 3N Schaden. Das Abenteuer beschreibt, dass der NPC ohnmächtig wird, sobald seine Gesundheit durch den N Schadenn unter 0 fällt. Dann wird es für mich interessant: Sobald die Meisterperson -5 Schaden hat, geht das Abenteuer davon aus, dass entsprechend S. 222 GRW nun dieser N Schaden tödlich T wird. Anstatt, dass der Charakter in der nächsten Kampfrunde stirbt (da Gesundheit -6), wird aber nun im Abenteuer der T Schaden munter vom nun wieder als voll (Gesundheit +6) angenommenen Gesundheitswert abgezogen. Der ganze Ablauf ist im Band "Unter Hochdruck" auf Seite 10 detailliert geschildert. Aus dieser Schilderung entnehme ich, dass das Schadensmodell von der Annahme zweier verschiedener Gesundheitspools/Schadensleisten ausgeht, einer für N Schaden und einer für T Schaden (ähnlich wie bei Shadowrun die Unterteilung in die Schadensleisten körperlich und geistig).
Kurz: Diese Regelung sieht zwei Schadensleisten vor. Charaktere können länger Überleben, sollten sie unterschiedliche Schadensarten erleiden. Der letzte verursachte Schaden bestimmt nach wie vor den Gesundheitszustand.
Meine Fragen nun: Habe ich etwas missverstanden? Gibt es eine "richtige" und "falsche" Interpretation? Wie handhabt ihr das in euren Runden? Meines Erachtens nach funktionieren beide Varianten mit den gegeben Regeln. Je nach Gruppenvorlieben könnte man sich für eine von beiden Entscheiden. Persönlich fand ich die Verwendung von einer Schadensleiste, auf der Schaden vermerkt und bei Heilung von T auf N umgewandelt wurde, immer etwas umständlich zu verwalten. Da spricht mich die Option von zwei Leisten mehr an, auf der gegebenenfalls Schadenspunkte von der einen Leiste zur anderen verschoben werden um die Umwandlung darzustellen. Das reduziert den Verwaltungsaufwand und lebt mehr den Gedanken des Ubiquity Systems, einfach und schnell zu sein.
Die Seitenangaben im GRW beziehen sich auf die deutsche Erstausgabe in der limitierten Version.