Autor Thema: Ätherflüge vs Physik  (Gelesen 646 mal)

Markus

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Ätherflüge vs Physik
« am: 15. August 2022, 15:21:25 »
Hallo zusammen,

wenn ich mir mit meinem Astronomie-Halbwissen die Passagen zu Ätherflügen durchlese, frage ich mich, wie stark ich das mit realer Physik vermischen kann. Meine Gruppe wird das nächste Mal an Bord der Princess Alexandra in doppelter Sicht den Jungfernflug durch den Äther erleben. Dabei wird im Abenteuer schön beschrieben, wie mit der Schwerelosigkeit umzugehen ist. Deshalb meine Fragen:

Wie geht ihr mit Beschleunigungen um?

gibt es Impulserhaltung? Wenn ja, warum läuft dann durchgehend der Ätherantrieb?

Geht Ihr davon aus, dass Beschleunigungen innerhalb eines Ätherschiffs (in der "Ätherblase"?) nicht zu spüren sind und durchgehend Schwerelosigkeit herrscht?


Mir ist natürlich bewusst, dass es ein Fantasy Rollenspiel ist und keine Physiksimulation. Und vermutlich werden Ungereimtheiten meiner Gruppe nicht mal auffallen... ;) Aber vielleicht hat sich die eine oder der andere ja auch schonmal Gedanken dazu gemacht und nach wackeligen Erklärungsmodellen gesucht und mag diese hier teilen.

Raindrop

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Re: Ätherflüge vs Physik
« Antwort #1 am: 16. August 2022, 10:56:44 »
Impulserhaltung: ja. Ich glaube, der Beschleunigungs- und der Abbremsvorgang dauern aber ziemlich lange. Und auch dazwischen brauchst du den Antrieb, weil du nicht bloß geradeaus fliegst., sondern der Kurs sich Strömungen und Turbulenzen anpassen muss.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass die ganze Zeit zwischen den Orbits der Planeten Schwerelosigkeit herrscht. Beschleunigungen (s. o.) und Turbulenzen bis hin zu Ätherstürmen wird man trotzdem spüren.

In Edisons Enzyklopädie findest du minimal mehr zu Ätherflügen (ich habe das damals geschrieben, auf der Basis alter Texte), aber jetzt nichts zusätzlich Neues zu deinen Fragen. In Das Neue Ätherversum (gibt 2 Bände) hatten wir noch Artikel zu Gefahren bei Ätherreisen und Sport in Schwerelosigkeit.
Das Imperium? Im Niedergang? Nicht, dass ich wüsste.

Markus

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Re: Ätherflüge vs Physik
« Antwort #2 am: 18. August 2022, 13:25:42 »
Beschleunigung und Abbremsen müsste man trotzdem spüren. Und ein Ätherschiff scheint sich doch recht schnell zwischen den Planeten zu bewegen, also sollte auch die Beschleunigung schneller verlaufen. Im Abenteuer ist auch beschrieben, dass beim Abflug die Erde schnell kleiner wird.

Ein schnelles Entfernen finde ich erzählerisch schön, deswegen wird es bei mir dabei bleiben. Beschleunigung werde ich in dem Fall ignorieren. Oder notfalls werde ich das mit "irgendwas mit Äther" erklären.

Das mit den Winden ist ein guter Punkt. Ein durchgehender Betrieb des Antriebs wird natürlich wichtiger, wenn bei hoher Geschwindigkeit ständig Ätherwinde spürbarer sind. Und Turbulenzen sind bestimmt auch schön einzubauen, die sollten dann (aus dramaturgischen Gründen) auch gespürt werden.

Danke schonmal, das hilft mir, ein paar der potentiellen Fragen meiner Gruppe zu klären.

Dr. Beckenstein

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Re: Ätherflüge vs Physik
« Antwort #3 am: 18. August 2022, 18:42:29 »
wenn ich mir mit meinem Astronomie-Halbwissen die Passagen zu Ätherflügen durchlese, frage ich mich, wie stark ich das mit realer Physik vermischen kann.

Am besten gar nicht.

Die ganze Äthersache verträgt sich überhaupt nicht mit der "richtigen" Physik. In unserer Runde waren die Ätherschrauben einfach nur Requisiten, die hinter der Bühne liefen. Die Abenteuer fanden immer auf den Planeten statt.

Gaschantenreiter

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Re: Ätherflüge vs Physik
« Antwort #4 am: 19. August 2022, 13:23:17 »
unsere Gruppe hat sich mit der Problematik der Ätherfahrten schon vor längerem ausgiebig damit beschäftigt. Insbesondere das Energieproblem ist eklatant, sprich mit der Menge an Energie die über die Sonnenspiegel eingefangen wird, lassen sich die Ätherschiffe nicht durch die Gravitationsfelder bewegen. Äther und Physik passen nicht zusammen, aber wir haben trotzdem eine halbwegs tragbare Theorie entwickelt:

Der Äther ist (lose) an Schwerefelder gebunden ohne diese dabei zu beeinflussen und auch ohne mit normaler Materie zu wechselwirken.
Ein aktivierter Ätherpropeller hebt diese Trennung auf und sorgt damit für eine Wechselwirkung von Materie und Äther. Darüber kann das Schiff Verbindung zu den Ätherströmen aufbauen und damit den Energieerhaltungssatz umgehen, da es für die Bewegungsenergie den Äther anzapft.
Die auf den Schiffen installierten Sonnenspiegel, dienen also nur der Energieversorgung des Ätherpropeller und dem Raumschiff selbst, aber nicht um gegen die Schwerkraft zu arbeiten. Der entscheidende Grund warum der Ätherantrieb die ganze Zeit über läuft ist, sein gekrümmtes Schwerkraftfeld, wodurch auf dem Schiff rund 1g herrscht.
Schwerelosigkeit herrscht also nur wenn der Antrieb aus ist und Ätherturbulenzen übertragen sich bei aktivem Antrieb auf das Schiff, wobei es im Ermessen des SL liegt wie stark die Wirkung ist. Von das Schiff wird nur durchgeschüttelt, über die die Ätherschraube wird abgerissen, bis zu das Schiff wird von den auftretenden Kräften zerfetzt.


Im GRW (PDF Version) finde ich folgende Stellen die diese Theorie stützen:

  • Seite 20: Erstmalig messen die Wissenschaftler Michelson und Morley den auf die Erde einströmenden Ätherwind. Auf Basis dieses Experimentes können nun vergleichsweise exakte Ätherströmungstabellen errechnet und „Ätherkarten“ erstellt werden. Ätherstürme werden damit zumindest einigermaßen berechenbar und die Raumfahrt ein gutes Stück sicherer.
  • Seite 22: Jakob Einstein erfindet das erste transportable Äthermessgerät. Das „Einstein-Ätherometer“ wird zum festen Bestandteil jeder Ätherschiffbrücke. Dieses Gerät misst die Dichte des Äthers im Weltraum und ermöglicht es so, rechtzeitig Turbulenzen im Äther zu erkennen. (Seite 251)
  • Seite 140: Erst 1865 kam Moreau auf den Gedanken, dass die Atmosphäre der Erde einen negativen Einfluss auf den Ätherfluss haben könnte. Versuche mit kleinen Modellen zeigten dann auch wirklich, dass erst ab einer Höhe von etwa 8.000 Metern der störende Einfluss der Luft so klein wurde, dass der Ätherpropeller fehlerfrei funktionierte.
  • Seite 142/143 (überarbeitet Fassung, da das Original leicht widersprüchliche formuliert ist): Neben möglicherweise feindlich gesinnten Ätherschiffen oder gar Freibeutern sind dies vor allem Ätherturbulenzen und Meteoroidenschauer, die ein Ätherschiff möglicherweise stark beschädigen können.
    Jedes Mal, wenn ein Ätherschiff die Umlaufbahn eines Himmelskörpers kreuzt, begibt es sich damit auch in einen Bereich von Ätherturbulenzen. Diese beeinträchtigen nicht direkt Hülle oder Struktur des Schiffes, wohl aber seinen Ätherpropeller, so dass sie dennoch überaus gefährlich werden können.
    Bleibt der Ätherpropeller in Betrieb können Ätherturbulenzen und -strömungen den Kurs des Schiffes beeinflussen, und zu Ungunsten seiner Besatzung verändern.
    Ein Ausfall oder Abschalten des Ätherpropellers trennt das Schiff vom Äther, wodurch es sich erstmal mit gleichbleibender Geschwindigkeit und unverändertem Kursvektor weiterbewegt. Ab diesem Zeitpunkt ist das Schiff bis zum Reaktivieren des Ätherpropeller, wie jeder anderer Köper im All, den Gravitationsgesetzen unterworfen.
  • Kasten Seite 142: Der Ätherpropeller erzeugt, solange er in Betrieb ist, als Nebeneffekt ein gekrümmtes Schwerefeld, das etwa der Erdschwerkraft entspricht. Der Vektor und Wirkungsbereich ist selbstverständlich so justiert, dass auch das untere Deck wirklich „unten“ ist.