Ich finde die Möglichkeit, dass die Missstände auch einfach an menschlicher Schlechtigkeit liegen könnten und die Götter einfach mal weit entfernt sind, auch recht reizvoll.
Genau das wäre es doch!

Ich schätze man hängt sich viel zu leicht an der Gut/Böse-Diskussion auf, obwohl es mir auch lieber wäre, wenn alles einfach offen gelassen werden würde. Die Götter "sind" einfach und nehmen ganz opportun, wie vorhin gesagt, jede Chance wahr Seelen abzugreifen. Dass die Leute sie nunmal in der Art und Weise anbeten, wie sie sind, kann ihnen herzlichst egal sein ... und mMn würde das Geheimnis um den Tharun
Spoiler
Der Tharun wäre nicht der erste Archäer, der die niederen Rassen dazu anleitet ein "besseres" Leben zu führen. Religion als Opium für das Volk, um des Machterhaltes willen.
wunderbar zu dieser Interpretation passen.
Interessanterweise prädestiniert das eigentlich myranische Helden sehr viel eher dazu, die Zustände in Tharun zum Besseren zu wenden als aventurische Helden. Während letztere praktisch das Pantheon austauschen müssten (bzw. dazu neigen würden), könnten Myraner bestehende Strukturen eher "von innen heraus" reformieren. Das wäre vermutlich einfacher als die totale Umstülpung. Man müsste örtliche Machthaber "nur" davon überzeugen, dass die nette myranische Götterauslegung besser ist als die vernagelte tharunische. Und da gäbe es gute Argumente - wobei auch der Weg natürlich nicht einfach wäre....
Nun, ich vermute es ist tatsächlich leichter so einen "schleichenden" Prozess zu vollziehen, da eine totale Umkehr des Glaubenssystems vermutlich zu Aufständen nicht nur unter der Priesterelite, sondern auch unter denen, die von ihr gefördert werden und von ihr Legitimität verliehen bekommen, führen würde. Es war ja auch nicht so, dass in Rom gesagt wurde: Ab heute ist das Christentum da und alle machen mit

Die neue Religion musste erst einen Anpassungsprozess durchmachen, bevor sie auch von der Führungsschicht und der breiten Bevölkerung akzeptiert wurde. Kaum jemand bricht auf die schnelle mit uralten Traditionen. Besonders Kaiser Konstantin hat sich in dieser Hinsicht, wenn man den üblichen Internetquellen glauben schenken darf, geschickt angestellt.