Auf der anderen Seite:
Wieviel Autorität und Eindeutigkeit kann eine solche Auslegung des Phänomens verbuchen?
Und wie lange dauert es, bis die Nachricht auch in entlegenen Handelsstützpunkten (= den Orten, wo das Problem auftritt, weil dort gespielt wird) angekommen ist?
Haben die Kerrishiter eine zentrale religiöse Autorität oder sind wirklich alle Hohepriesterinnen zur gleichen Meinung gekommen, dann mag das funktionieren.
Wenn es aber erst irgendwo losgeht, die neue Meinung sich gegen interne Widerstände durchsetzen und langsam allgemeine Akzeptanz in der Heimat finden muß, und sich dann verbindlich in die Außengebiete verbreiten kann, dann bringt das eher wenig. Denn das hieße, daß wir vielleicht in zwanzig oder fünfzig Jahren mit substantiellen Änderungen rechnen können, aber sicher nicht in der bespielten Zeit.
Und ganz allgemein wäre ich ein bißchen vorsichtig damit, eine so grundlegende Änderung jahrhunderte- oder jahrtausendealter gesellschaftlicher Normen und Traditionen mal eben so schnell in ein paar Jahren durchzuziehen. (Und selbst eine teilweise Akzeptanz ist ein wirklich tiefer und massiver Eingriff in die überlieferte Lebensweise.) Das wirkt viel künstlicher als ein sauberer Retcon.
Daß dem Sternenfall bei einem Volk, das dermaßen astrologisch interessiert ist, größere Bedeutung beigemessen wird, ist ein sinnvoller Ansatz. Er kann interne Konflikte, theologische Auseinandersetzungen, Strömungen von "Modernisten" und "Traditionalisten", dazugehörige Verteilungskämpfe usw. hervorrufen. Das kann man mMn für Zwecke nutzen, bei denen der andauernde Konflikt im Vordergrund steht. Bei der Frage nach der Spielbarkeit von Frauen außerhalb des Heimatlands ist es eigentlich sinnvoller, wenn der Konflikt schon vorüber ist.